
Hast du selbst, oder jemand in deiner Familie mit Arthrose zu kämpfen? Gerade vor einem Wetterumschwung machen sich die Schmerzen verstärkt bemerkbar. Menschen, die an Arthrose leiden, geht es nicht anders als Pferden.
Was ist Arthrose?
Bei der Arthrose handelt es sich medizinisch um einen Verschleiß der Gelenke. Dabei verstärkt sich der Abbau und Abrieb des Gelenkknorpels kontinuierlich und verschlechtert die Situation. Im Wesentlichen handelt es sich um eine Entzündung im Gelenk. Diese fortschreitende Krankheit kann sowohl Sport- wie Freizeitpferde sowie Pferde jeden Alters treffen.
Die Ursachen können vielfältig sein. Zum Beispiel eine nicht voll ausgeheilte Verletzung oder in den meisten Fällen eine chronische Abnutzung durch langfristige Überlastung oder Fehlstellung der Gliedmaßen. Gerade die Überforderung kann zu Entzündungen im Gelenk führen, welche in einer Arthrose enden kann. Klinische Anzeichen sind ein eingeschränkter Bewegungsbereich des Gelenks, Schmerzen, Schwellungen und Lahmheit. Achte aber auch auf Leistungsschwankungen, wie z. B. kurze Schrittweite, Steifheit, ungleichmäßiger Gang, Schwierigkeiten beim Aufstehen oder andauernden Galopp oder die Ablehnung von zuvor geleisteter Arbeit. Die Symptome zeigen sich durch das gesamte Spektrum, von leichten Beschwerden bis hin zu schwerer, schmerzhafter und tierschutzrelevanter Beeinträchtigung.
Gerade fortgeschrittene Arthrose ist sehr schmerzhaft. Wie auch wir Menschen entlasten Pferde betroffene Gelenke. Oft ist hierbei ein unsauberer Gang ein kürzertreten oder eine Lahmheit deutlich erkennbar. Die Entlastung der betroffenen Gelenke führt zu einer Überlastung der anderen Gelenke und Muskeln, da diese mehr Gewicht tragen müssen. Und da sich bei einer Arthrose auch die Gelenkknochen, die Gelenkkapsel, die Sehnenansätze und die dazugehörigen Muskeln verändern, kann Arthrose zur völligen Versteifung eines Gelenkes führen.
Das Maloumeter
Unsere kleine Malou ist, wie auch viele Menschen, ebenso ein Wetterfrosch. Bereits einige Zeit vor dem eigentlichen Wetterwechsel zeigte sie uns an, dass etwas nicht stimmt. Lahmheit, Probleme beim Aufstehen oder das berühmte Verweigern. Unsere erste Reaktion war natürlich den Tierarzt einzuschalten. Verschiedene Tierärzte haben unsere traurige Vermutung der Arthrose bestätigt. Und wie so oft, fängt man erst an sich mit Dingen zu beschäftigen, wenn man selbst betroffen ist.
Zu Beginn gab es das klassische Metacam®, gepaart mit einem Magenschutz. Metacam® ist ein verschreibungspflichtiges Tierarzneimittel, dass schmerzlindernd und entzündungshemmend wirkt. Der Wirkstoff in Metacam® hemmt die Bildung bestimmter Entzündungsstoffe (Prostaglandine). Dennoch war das regelmäßige Auftreten der Arthrose-Symptome gerade zum Wetterumschwung deutlich erkennbar. Wechselnde Jahreszeiten bedeuten auch drastische Schwankungen der Wetterbedingungen und Temperatur. Obwohl nicht wissenschaftlich nachgewiesen, glauben zum Beispiel viele Pferdebesitzer und Tierärzte, dass ein Zusammenhang zwischen Änderungen des Luftdrucks und dem Auftreten von Koliken bei Pferden besteht. Ein Abfall der Umgebungstemperatur zum Beispiel führt dazu, dass ein Pferd weniger Wasser trinkt, während Pferdebesitzer gleichzeitig die Menge an Heu erhöhen, um die Pferde warm zu halten. Mehr Heu und weniger Wasserverbrauch zusammen können zu einem erhöhten Risiko für Koliken führen.
Ein ähnlicher Zusammenhang wird bei Wetterumschwüngen von kalt auf warm gesehen. Wie beim Menschen auch werden Pferde und ihr gesamtes System an schönen Tagen aktiver und tendieren zum Beispiel nach dem Winter sich zu überanstrengen und zu verletzen.
Aber was kann ich denn jetzt tun?
Arthrose ist nicht heilbar, aber die Behandlung mit dem Ziel, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen, kann erfolgreich sein. Das erfordert in der Regel ein Zusammenspiel von Maßnahmen. Schau dir die Ernährung deines Pferdes an. Achte dabei auch auf das Gewicht, um die Beanspruchung der Gelenke und Muskeln zu reduzieren. Konsequente, sanfte Bewegung und die Aufrechterhaltung ausgeglichener Hufe durch regelmäßige Besuche des Hufschmieds können sich positiv auswirken. Vorbeugung ist der Schlüssel, um der Arthrose bei Pferden zu begegnen oder im besten Fall zu ganz zu entgehen.
Ein paar Ideen die wir zusammen mit unserer Tierärztin und Hufschmied für die kleine Malou umgesetzt haben
- Wir lassen sie sich in möglichst natürlicher Umgebung frei bewegen.
- Sie hat einen Unterstand, da gerade bei nass-kalten Wetterverhältnissen die Durchblutung der Muskulatur und des Bindegewebes deutlich schlechter ist. Das kann wiederum die Arthrose-Symptome fördern.
- Malou hat aber ihre eigene Box, wo sie sich sicher fühlt, nicht gestört wird und runterfahren und in Ruhe fressen kann.
- Wir nutzen weiches und warmes Einstreu.
- Tägliches Spazierengehen unterstützt das „natürliche schmieren“ ihrer Gelenke.
- Regelmäßiges, leichtes gymnastizieren.
- Wir haben mit unserem Hufschmied die Hufpflege an ihre Bedürfnisse angepasst.
Zusätzlich geben wir Malou täglich zu ihrem Futter ca. 25ml qualitativ hochwertiges Futteröl als natürlichen Entzündungshemmer und zum Ausgleich Ihrer Fettsäurebalance. Gerade wenn es in den Frühling über geht und ihr System aus dem „Winter-Sparflamme-Modus“ erwacht nutzen wir Bio-Hanföl zur Unterstützung. Es bietet neben einem sehr guten Verhältnis von Omega 3 zu Omega 6 Fettsäuren eines der höchsten Niveaus an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Dazu liefert es wertvolle Vitamine und Mineralien wie die Vitamine E, B1 und B2, Phosphor, Kalium und Magnesium. Außerdem ist es, zumindest aus meiner dunklen Stalljacke, leicht auswaschbar, da Malou es genießt mir nach dem Fressen ihr Maul an meiner Jacke abzuwischen.
Fazit
Jedes Pferd ist unterschiedlich, aber es gibt immer Dinge, die ihr tun könnt und Hilfe gibt es fast überall. Sprechtdoch einfach mal mit eurem Tierarzt und Hufschmied und vergesst bei allem nicht ganz bewusst euer eigenes Maloumeter in eurem Stall zu beobachten.
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Quellen
www.thehorse.com
The Arthritis Foundation
Horse Canada