
Was ist Hanföl und hat es eine berauschende Wirkung?
Für diejenigen, die noch nicht mit Hanföl in Berührung gekommen sind, eine Beruhigung vorweg: Es hat keine berauschende Wirkung.
Wenn wir von Hanföl sprechen, so meinen wir das Hanfsamen-Öl. Der hauptsächliche Unterschied von Hanföl zu anderen auf Hanf basierenden Produkten liegt im Teil der Pflanze, die verarbeitet wird.

Hanföl wird aus den Hanfsamen gewonnen, Die Samen der Hanfpflanze werden dabei kaltgepresst um daraus das Öl zu gewinnen.
Andere medizinische Hanfprodukte, wie z.B. das CBD-Öl (Cannabidiol) wird aus den Blüten der Hanfpflanze hergestellt. Dabei werden die enthaltenen Wirkstoffe mit Hilfe von Lösungsmitteln wie Ethanol und CO2 extrahiert. Es handelt sich also vielmehr um ein mit Blütenextrakten veredeltes Öl mit hohem THC- und CBD-Gehalt.
Obwohl diese Produkte beide von der gleichen Pflanzenart gewonnen werden, unterscheiden sich dennoch die Inhaltsstoffe sehr stark voneinander. Das Hanföl zeichnet sich durch einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren wie z.B. Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren aus. Allerdings befinden sich im Öl keinerlei Cannabinoide, wie THC oder CBD.
Und wie wirkt Hanföl?
In unserem Beitrag zu Futterölen haben wir die gesundheitlichen Vorteile eines ausgeglichenen Haushaltes zwischen Omega 3 und 6 kennengelernt.
Hanföl unterstützt nicht nur dieses Verhältnis von Omega-3 und Omega-6 in der Ernährung eines Pferdes auszugleichen, sondern erleichtert auch die Aufnahme von verschiedenen fettlöslichen Vitaminen.
Im Vergleich zu andern Ölen, die üblicherweise in der Pferdefütterung verwendet werden, enthält Hanföl:
- – Eines der höchsten Niveaus an mehrfach ungesättigten Fettsäuren
- – Optimales Verhältnis von Omega 3 zu Omega 6 Fettsäuren
- – Eine reiche Quelle von Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren
- – Eine hohe Konzentration an Gamma-Linolensäure (GLA) und Stearidonsäure (SDA), die keines der anderen üblicherweise in der Pferdefütterung verwendeten pflanzlichen Öle, enthalten
- – Mittels eines Enzyms (Δ-6-Desaturase) werden die zwei essentiellen Fettsäuren Linolsäure (LA) bzw. Alpha-Linolensäure (ALA) im Körper in Gamma-Linolensäure (GLA) bzw. Stearidonsäure (SDA) umgewandelt. Das natürliche Vorkommen von Gamma-Linolensäure (GLA) und Stearidonsäure (SDA) in Hanföl ermöglicht es, diesen enzymatischen Schritt effizient zu umgehen.
Zudem bietet Hanföl einen hohen Mehrwert in der Pferdefütterung, denn es:
- – ist ein Lieferant für wertvolle Vitamine und Mineralien wie unter anderem
- – Vitamin E; fettlöslich, unterstützt den Cholesterinausgleich, bekämpft freie Radikale, trägt zur Hautgesundheit bei und gleicht den Hormonhaushalt aus
- – Vitamin B1 und B2; positive Auswirkung auf die Gesundheit des Nervensystems, der Haare, der Haut, der Augen, und der Leber
- – Phosphor; positive Auswirkung auf Knochen, Zähne und kognitive Funktionen und wirkt entgiftend
- – Kalium; positive Auswirkung auf Knochengesundheit, gesunden Hirnfunktion, Angst- und Stressbewältigung, sowie Herz und Nieren
- – Magnesium; positive Auswirkung auf den Energiehaushalt, , Muskelschmerzen, Migräne und die Herzgesundheit
- – ist schmackhaft und hat generell eine kurze Gewöhnungsphase bei Pferden
- – ist eine effiziente Quelle für diätetische Energie
- – Mildert Acidämie (Säureüberschuss im Blut) während intensiven Trainings
- – ist eine risikoarme Energiequelle,
- – gerade für Pferde mit einem Risiko für z. B. Magengeschwüre, Azidose (Übersäuerung), Kreuzverschlag, Hufrehe und Koliken.
- – eignet sich sehr gut für trächtige Stuten in der späten Phase der Trächtigkeit mit Appetit, aber erhöhten Energiebedarf.
(Quelle: Kentucky Equine Research und University of Edinburgh)
Und warum füttern dann nicht alle Hanföl?
Leider ist bei all den hervorragenden Eigenschaften des Hanföls die traurige Wahrheit, dass zum einen weiterhin Vorurteile gegenüber dem Hanföl vorherrschen, aufgrund des Rufes von „Hanf“. Und zum zweiten ist die aktuelle Situation in Bezug auf Doping seitens der FN weiterhin ungeklärt. Dementsprechend nehmen viele Turnierreiter Abstand von Hanföl.
Allerdings ist die Anwendung in der Pferdefütterung sehr zu empfehlen. Insbesondere als Kur im Frühjahr und Herbst vor dem Fellwechsel, nach Wurmkuren und bei Ekzemer-Patienten. Die ausgewogenen Eigenschaften des Hanföls wirken sich gerade bei alten Pferden gut auf die Verdauung aus, entspannend auf hektische und nervöse Pferde und unterstützend bei der Umstellung von beschlagenen Pferden auf Barhufer durch den Zinkgehalt.
Und auch wenn Sie im Turniersport aktiv teilnehmen sollten Sie nicht auf den Einsatz von Hanföl verzichten. Allerdings empfehlen wir es zur Vorsicht 3-4 Wochen vor dem Start der Turniersaison abzusetzen.
Fazit
Wer sich für die Ölfütterung mit Hanföl interessiert sollte beim Kauf unbedingt darauf achten, dass es sich um ein qualitativ hochwertiges Öl handelt. Das Öl sollte in jedem Fall kaltgepresst sein und wer zeitgleich etwas für die Umwelt tun möchte, sollte darauf achten, dass die Hanfsamen aus kontrolliert biologischem Anbau stammen.
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